Francesco Petrarca: Rerum memorandarum libri: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 30. Oktober 2024, 12:20 Uhr

Autor

Francesco Petrarca (1304–1374) war ein italienischer Dichter und Gelehrter und gilt als einer der Begründer des Humanismus. Petrarca, der aus einer Florentiner Familie stammte, wurde 1304 in Arezzo geboren und starb 1374 in Arquà, südwestlich von Padua. Er studierte die Rechte in Montpellier und Bologna. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1326 brach er sein Studium ab, ging nach Avignon, wo sich damals die Kurie befand, und empfing die niederen Weihen. Petrarcas unstetes Leben war geprägt von häufigen Reisen, u.a. in diplomatischer Mission, und Wechseln seines Wohnorts. Seine lateinische Schriften umfassen Briefe, Geschichtsschreibung, Dialoge und Dichtung, darunter die Africa, ein nicht vollendetes Epos über den Zweiten Punischen Krieg. Daneben umfasst sein Werk auch volkssprachliche Schriften. Insbesondere seine Lyrik (Canzoniere) wurde intensiv rezipiert und war für die Entwicklung der italienischen Literatur von großer Bedeutung. In Anlehnung an einen antiken Brauch ließ sich Petrarca im Jahre 1341 in Rom mit dem Dichterlorbeer zum poeta laureatus krönen. Außerdem betätigte sich Petrarca als Philologe: So entdeckte er unter anderem Ciceros Briefwechsel und dessen Rede Pro Archia poeta wieder und erstellte eine Ausgabe des Geschichtswerks des Titus Livius.

Werk

Der Text in dieser Datei stammt aus den Rerum memorandarum libri (›Bücher über bemerkenswerte Dinge‹), einer nicht vollendeten Sammlung historischer Exempla und Anekdoten. Der Textausschnitt befasst sich mit der Frage, ob man von Epikur etwas lernen könne. Petrarca vertritt in Anlehnung an Seneca die Position, man solle zwar die Philosophie Epikurs insgesamt ablehnen, könne aber dennoch nützliche Teile seiner Lehre übernehmen. Dazu solle stets die Aussage selbst betrachtet und bewertet werden, unabhängig davon, von wem sie stammt. Wie auch seine Zeitgenossen kannte Petrarca die Philosophie Epikurs nicht aus dessen eigenen Werken, sondern durch die Vermittlung lateinischer Autoren wie Cicero und Seneca. Das Lehrgedicht De rerum natura (›Über die Natur der Dinge‹) des Lukrez, die ausführlichste Darstellung der epikureischen Lehre in lateinischer Sprache, war zur seiner Zeit noch nicht zugänglich, sondern wurde erst im 15. Jahrhundert wiederentdeckt.

Besonderheiten

Statt ae und oe steht bei Petrarca immer e. Noch heute werden diese Laute in der italienischen Aussprache des Lateinischen nicht unterschieden. Auch in einigen anderen Punkten weicht die Schreibung häufig von den bekannten klassischen Normen ab. Petrarca zieht häufig die Aussagen antiker Autoren heran, um seine Argumentation zu stützen.

Weiterführende Literatur

Dotti, Ugo: Vita di Petrarca. Il poeta, lo storico, l’umanista. Turin 2014.

Rossi, Luciano: Petrarca, Francesco. In: LexMa VI (1993), Sp. 1945–1949.

Stierle, Karlheinz: Francesco Petrarca. Ein Intellektueller im Europa des 14. Jahrhunderts. 3. Aufl., München u.a. 2005.

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