Marbod von Rennes: De Voluptate

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Autor

Marbod von Rennes (ca. 1035–1123) war ein französischer Dichter, Gelehrter und Bischof des 11. und frühen 12. Jahrhunderts. Er übte eine Lehrtätigkeit aus, war Erzdiakon und später, ab 1096, Bischof von Rennes. Marbod war mit Hildebert von Lavardin (1056–1133) bekannt, einem bedeutenden Schriftsteller und Geistlichen, und hatte mehrere bekannte Schüler. Sein Werk umfasst u.a. Liebesdichtung, Heiligenviten in Prosa und Versen, Verslegenden und Lehrgedichte.

Werk

Marbods Liber decem capitulorum ist ein Gedicht, das, wie der Titel, unter dem das Werk seit der editio princeps von 1524 bekannt ist, besagt, aus zehn Teilen besteht, die sich jeweils verschiedenen Themen widmen. Es wurde wohl in den Jahren nach der Berufung Marbods zum Bischof von Rennes (1096) verfasst. Der folgende Abschnitt VII De voluptate (›Über die Lust‹) befasst sich mit dem Epikureismus, der wie in den Carmina Burana mit dem Hedonismus gleichgesetzt wird.

Besonderheiten

Entsprechend der Tradition des lateinischen Lehrgedichts (z.B. Vergils Georgica) ist Marbods Liber decem capitulorum im daktylischen Hexameter verfasst. Dieses antike Versmaß wurde auch im Mittelalter häufig verwendet, wobei es gelegentlich zu Abweichungen von der klassischen Form kommen kann, wenn z.B. ursprüngliche lange Vokale als kurz gemessen werden.

Weiterführende Literatur

Düchting, Reinhard: Marbod von Rennes. In: LexMA VI (1993), Sp. 217–218.

Marbodi Liber Decem Capitulorum. Introduzione, testo critico e commento a cura di Rosario Leotta, Roma 1984.

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